Rittiner & Gomez

Bildermacher - Zeichner - Maler

Galerie Doktorhaus

Mit Pinsel und Motorsäge

Drei Künstler haben für ihre Werke den Pinsel geschwungen, eine Künstlerin hat gar zur Motorsäge gegriffen.

Maria Gerber

Bilder von üppigen, südländischen Schönheiten, in satten Farben gehalten. Verschwommene Bilder, auf den ersten Blick nur Farbkleckse, erst beim zweiten Hinschauen erkennt der Betrachter die Frauengestalten, die sich hinter dem Vorhang aus Farbe zu verstecken scheinen. Und irgendwo dazwischen filigrane Türme aus Holz. All das offenbart sich dem Besucher beim Gang durch die Räume der Galerie Doktorhaus.

galerie doktorhaus
Arbeiten auf Papier 20 x20 cm

Gomez: Virtuell, aber kreativ

Hinter dem Künstlerduo rittiner & Gomez stecken Anton rittiner und sein Alter-Ego Gomez. Etwas wie eine Fantasiezentrifuge sei Gomez für ihn, erklärt der Künstler, Inspiration. „Ohne Gomez hätte ich keinen Antrieb zu malen, und ich kann mich auch mal hinter dem Namen verstecken“, schmunzelt er. 60 kleine, quadratische Bilder, eine Art „Inseltagebuch“ von der fiktiven, mediterranen „Isla Volante“, auf der die Figur Gomez lebt, hängen an einer Wand. Oft Ton in Ton, in eher düsteren Farben gehalten, teils wie ein Comic aufgebaut.

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Kategorie: Ausstellung · Comics · Isla Volante · Presse

Kategorie: Comics · Isla Volante · Skizzen

Von Markus a. Hediger

Corte Corto – Conto Curto

run run

[Hektik im Schneegestöber. Alles andere geht darin unter. Schritte, Rufe, klopfende Herzen. Gerüche, Düfte gefrieren zu Schneeflocken. Für jede Nuance eine eigene Form.]

„Nimm meine Hand.“

„Was hast du vor?“

„Einfach gut festhalten.“

„Weshalb die Eile?“

„Wir fliehen.“

„Wohin?“

[Im Winter spielt sich das Drama im Innern ab.]

paar

[Der erste Akt. Es ist Frühling. Kindheit.]

„Gefällt’s dir hier?“

„Weshalb hast du mich hierher gebracht?“

„Gefällt’s dir?“

„Unter diesen Bäumen sass ich oft als Kind.“

[Der laue Wind streicht durch ihr leichtes, noch dünnes Haar. Sie schliesst die Augen. Da ist ein neuer Duft. Salzig klebt er auf ihren Lippen.]

„Du bist kein Kind mehr.“

„Da hinter den Hügeln ist das Meer.“

badende

[Er küsst sie. Sie schmeckt ihn ab. Hochsommer.]

„Ich geh jetzt eine Runde schwimmen.“

[Eintauchen. Mit geschlossenen Augen unter Wasser. Er erwähnt den Herbst, doch sie hört ihn nicht. Es ist, als schwebte sie. Die Luft geht ihr aus, sie taucht auf. Öffnet die Augen.]

„Wo bist du?“

autofahrer

[Im Auto. Im Rücken das Meer, auf den Lippen ihren Geschmack. Noch immer.]

„Reife Felder“

[schreibt er in sein Tagebuch. Und:]

„Es ist Herbst.“

[Er beschleunigt seinen Wagen. Plötzlich eilt die Zeit.]

stadt

„Was für ein Zufall!“

„Wie die Zeit vergeht.“

„Ich rieche den Winter.“

[Der Winter hat keinen Geruch.]

„Es ist der Herbst. Riechst du nicht das Laub?“

quartier

[Hier sollte der erste Akt enden, damit der zweite folgen kann. Doch der Vorhang fällt nicht.]

„Es ist kalt.“

„Es ist Winter.“

„Umarme mich.“

„Küss mich.“

[Er küsst sie. Es ist Winter. Sie schmeckt ihn nicht.]

mann

[Der Vorhang fällt. Sie geht ab.]

„Das war kein Drama.“

[Er hat recht. Es waren Erinnerungen. Erinnerungen spielen sich im Innern ab. Noch ist Winter. Bald ist Frühling. Er hofft auf einen zweiten Akt.]

zu.
Text: 2006, Markus A. Hediger

Kategorie: Comics · Geschrieben · Literatur · Malerei

Comic „Polenta“

polenta

Das Polentafest

Seit mehreren Jahren ist es in Simplon-Dorf Tradition, dass am Samstag nach dem fetten Donnerstag auf dem Dorfplatz Polenta gekocht wird. Alle Einwohnerinnen und Einwohner, alle Heimweh-Simpeler und viele Touristen kommen zum Polentafest. Die Kochtöpfe zu Hause machen Pause, auch in den Gaststuben wird Polenta gegessen, für Stimmung während des Festes sorgen mehrere Guggenmusiken und Masken. Am Abend findet in der Turnhalle ein Ball statt. Im Dorf werden in mehreren Kellern von Vereinen und Bars betrieben, da man neben dem guten Essen auch trinken will.

Stimmen zu Polenta

Was Rittiner & Gomez da geschaffen haben, ist eine kleine, aber äusserst stimmungsvolle Hommage an sein Heimatdorf Simplon-Dorf. Auch wenn sich die ganze Bildergeschichte um das Polentafäscht dreht, steht doch das Dorf und nicht der Anlass im Mittelpunkt. Passend zu den zuweilen fast magischen Bildern kommt der Text daher: knapp, karg und klar. Kein Wort zu viel, aber auch keines zu wenig. „Das Thermometer sinkt wieder. Letzte Schneeflocken. Irgendwo Tanzmusik. Oder heulte der Wolf“, lauten die Begleitworte zum letzten Bild des Buches.

Lothar Berchtold / Walliser Bote

Schneetreiben, rauchende Kamine und dann immer wieder Dohlen und Wolf – all das hinterlässt schon fast etwas mystisches. Eine Sequenz weiter Guggenmusik, kochen, Geselligkeit. in einigen Bildern entsteht so vor dem Hintergrund des Polentafäschts Spannung, die zum weiterblättern animiert.

German Escher Coop Zeitung

In “Polenta” nun also genügen wenige Worte und die offenbar die für Rittiner & Gomez typischen, verschachtelten und einander ebenso ergänzende wie aufhebende Bilder, um eine fast fühlbar reale Wiedergabe eines dörflichen Festes und die Gefühle des Malenden und Textenden ichs zu vermitteln, obwohl dieses sich selbst nicht benennt und auch nicht bildlich hervorhebt.

Sabine Kulenkampff Schweizer Monat

Kategorie: Comics · Publikation

Zuggeschichten

Zuggeschichten das sind geistige Purzelbäume von Einfällen und Erinnerungen, von Beobachtungen und Begebenheiten im Zug.

72 Seiten, ISBN 3-907816-75-7

Rotten Verlag in Visp

Kategorie: Comics · Illustration · Literatur · Publikation

Karton

Bilder zu Zuggeschichten von Cristine a. Jossne

Kategorie: Comics