Rittiner & Gomez

Bildermacher - Zeichner - Maler

Literatur im Netz

Comic Graphic Novel

Logbuch Isla Volant – Aquarell auf Papier 15 x 28 cm

Beitrag von Sarah Herwig für DRS2 aktuell

DRS 2 / litblogs.net / Taberna Kritika

Sarah Herwig: Wer seine Texte direkt ins Internet schreibt, hat viele Vorteile: Es geht schnell, es entstehen keine Kosten, der Umweg über einen Verlag fällt weg. Kein Wunder, ist das Internet eine Fundgrube für Literatur. Und die Formen sind vielfältig: Texte, die von einem Autorenkollektiv fortlaufend geschrieben werden, Hypertexte, die mit Links experimentieren oder literarische Weblogs – Seiten, wo Autoren in regelmässigen Abständen ihre Texte publizieren, die dann von Leserinnen und Lesern kommentiert werden können. Hartmut Abendschein ist Autor und Verleger und führt das literarische Weblog “taberna kritika” .

Hartmut Abendschein: Die Trennung zwischen dem Weblog und dem Kommentarstrang ist manchmal nicht einfach zu setzen – er wird miteinander gelesen oder verlesen und wenn sich da jemand von aussen einschaltet, dann gerät es aus den Händen des Autors – es wird vielstimmig.

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Kategorie: Isla Volante · Literatur · Presse

Von Markus a. Hediger

Corte Corto – Conto Curto

run run

[Hektik im Schneegestöber. Alles andere geht darin unter. Schritte, Rufe, klopfende Herzen. Gerüche, Düfte gefrieren zu Schneeflocken. Für jede Nuance eine eigene Form.]

„Nimm meine Hand.“

„Was hast du vor?“

„Einfach gut festhalten.“

„Weshalb die Eile?“

„Wir fliehen.“

„Wohin?“

[Im Winter spielt sich das Drama im Innern ab.]

paar

[Der erste Akt. Es ist Frühling. Kindheit.]

„Gefällt’s dir hier?“

„Weshalb hast du mich hierher gebracht?“

„Gefällt’s dir?“

„Unter diesen Bäumen sass ich oft als Kind.“

[Der laue Wind streicht durch ihr leichtes, noch dünnes Haar. Sie schliesst die Augen. Da ist ein neuer Duft. Salzig klebt er auf ihren Lippen.]

„Du bist kein Kind mehr.“

„Da hinter den Hügeln ist das Meer.“

badende

[Er küsst sie. Sie schmeckt ihn ab. Hochsommer.]

„Ich geh jetzt eine Runde schwimmen.“

[Eintauchen. Mit geschlossenen Augen unter Wasser. Er erwähnt den Herbst, doch sie hört ihn nicht. Es ist, als schwebte sie. Die Luft geht ihr aus, sie taucht auf. Öffnet die Augen.]

„Wo bist du?“

autofahrer

[Im Auto. Im Rücken das Meer, auf den Lippen ihren Geschmack. Noch immer.]

„Reife Felder“

[schreibt er in sein Tagebuch. Und:]

„Es ist Herbst.“

[Er beschleunigt seinen Wagen. Plötzlich eilt die Zeit.]

stadt

„Was für ein Zufall!“

„Wie die Zeit vergeht.“

„Ich rieche den Winter.“

[Der Winter hat keinen Geruch.]

„Es ist der Herbst. Riechst du nicht das Laub?“

quartier

[Hier sollte der erste Akt enden, damit der zweite folgen kann. Doch der Vorhang fällt nicht.]

„Es ist kalt.“

„Es ist Winter.“

„Umarme mich.“

„Küss mich.“

[Er küsst sie. Es ist Winter. Sie schmeckt ihn nicht.]

mann

[Der Vorhang fällt. Sie geht ab.]

„Das war kein Drama.“

[Er hat recht. Es waren Erinnerungen. Erinnerungen spielen sich im Innern ab. Noch ist Winter. Bald ist Frühling. Er hofft auf einen zweiten Akt.]

zu.
Text: 2006, Markus A. Hediger

Kategorie: Comics · Geschrieben · Literatur · Malerei

Literarische Weblogs

Ein Blog

Mit dem bloggen begannen wir, weil wir etwas Freies machen wollten, ohne künstlerische und kommerziellen Einschränkungen. So gab es auch keinen druck für besondere originelle texte oder verrückter Bilder, auch kein wünsche und Ansprüche von Ausstellungsmachern, Kuratoren oder Lektoren mussten erfüllt werden.

So konnten wir einerseits, kontinuierlich an einem Projekt arbeiten und waren andererseits frei für Experimente und neue Wege. Durften uns an das Malen und schreiben herantasten, ohne ständig der Launen und Spekulationen des Kunstmarktes ausgesetzt zu sein?

Es musste ein Logbuch sein und kein privates Tagebuch werden, sondern Aufzeichnungen einer, wenn auch nur virtuellen Insel und des öffentlichen Lebens derer sein.

Was uns auch faszinierte war die Verbindung von zwei alten Handwerken, dem schreiben und zeichnen und malen auf Papier und der digitalen Welt des Internets. Selbst verständlich staunen wir noch heute, wenn wir morgens um acht vor einem leeren Blatt Papier sitzen und mit einem Bild beginnen und um neun kann dieses Bild und der dazugehörende Text weltweit gesehen und gelesen werden.

Schon schnell merkten wir, dass wir so ein breiteres Publikum erreichen konnten als in den üblichen Kunstkanälen, wie Galerien und Museen oder Lesungen. Es ist uns ein anliegen alle Menschen anzusprechen, nicht nur die vordergründig kulturinteressierten, da wir uns selber als Publikum nicht ausschliessen wollen.

Was uns überraschte, es gab sofort Kontakt zu gleichgesinnten unter anderem (Mitblogs) und so kam es zwangsläufig dazu, dass wir mit anderen Künstlern zusammen arbeiten konnten.
So schreibt Martin Loosli (Autor und Maler) seit Sommer 2006 den grössten teil der texte und mit einer in sich geschlossen Serie schrieb Markus a. Hediger für das Logbuch. Mit beiden wollen wir weiter arbeiten und sind offen für neue Autorinnen und Schreiber.

Den gerade diese Gastschreiber sind eine echte Herausforderung an unserer malerischen und zeichnerischen Fähigkeiten.

Umgekehrt konnten wir selber für andere Blogs Bilder machen oder Bilder unseres Blogs wurden in Blogs integriert. Die arbeiten die wir für andere Blogs realisierten, sind auf alle fälle sehr lehrreich, da wir zwar ohne Wettbewerbsbedingungen, trotzdem erkennen, ob unsere Bilder in der neuen Umgebung Bestand haben.

Zu guter Letzt ein hat ein Blog noch entscheidenden Vorteil gegenüber all den realen Werken, ein Klick auf die Delete Taste und es ist weg für immer.

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Kategorie: Literatur · Publikation

Zuggeschichten

Zuggeschichten das sind geistige Purzelbäume von Einfällen und Erinnerungen, von Beobachtungen und Begebenheiten im Zug.

72 Seiten, ISBN 3-907816-75-7

Rotten Verlag in Visp

Kategorie: Comics · Illustration · Literatur · Publikation