Anton Rittiner, Künstler und Bildermacher, trifft in einer Bar den fiktiven, auf der Isla Volante lebenden Gomez und wird von ihm nach einer durch redeten Nacht zur künstlerischen Zusammenarbeit aufgefordert. Das Duo arbeitet seither gemeinsam.
Gomez ist Inspirationsquelle, kritischer Beobachter und Freund zu gleich. Aus dieser Zusammenarbeit entsteht die narrative Malerei, welche die Arbeiten von Rittiner & Gomez auszeichnet. Das thematische Spannungsfeld umfasst dabei sowohl Szenen aus dem Alltag, wie die morgendliche Fahrt im Tram, als auch das sichtbar Machen unterschiedlicher Gefühlswelten wie Melancholie und Einsamkeit im Kontext mit der modernen Gesellschaft. Gerade die Auseinandersetzung mit diesen Alltagssituationen, welche durchaus kritische Gedanken zur Zukunft beinhalten, unterstreicht die Aktualität seiner Bildergeschichten. Im Mittelpunkt seiner Arbeiten stehen dabei immer das Erzählerische und die Authentizität. So erscheint seine künstlerische Darstellung der Protagonisten dem Betrachter ungewöhnlich lebendig. Selbst in der Art der Porträtmalerei festgehaltene Figuren wirken nie eingefroren, sondern widerspiegeln die Dynamik seiner Arbeitsweise. Rittiner & Gomez Werke, die zum grossen Teil in Acryl auf Karton, oder auf Leinwand gearbeitet sind und die gewählten monochromen Bildsequenzen setzen zudem die Handlung bewusst in den Vordergrund. Bildausschnitte, welche die Handlung heranzoomen, die ungewöhnlich gewählte Perspektive, und der sparsame Einsatz von Farbe treibt die Spannung auf den Höhepunkt. Etwas ist geschehen, denkt man intuitiv. Der vorwiegend in Schwarz-Weiss-Kontraste gehaltene Bildausschnitt einer seiner mehrteiligen Hauptwerke vermittelt das Geschehene, ohne dass die Tat selbst sichtbar wird. Die stummen Betrachter des Unglücks erscheinen in Fensterausschnitten des Hintergrundes, wie auch direkt im Vordergrund des Bildes, dabei zieht uns die Präsenz der Figuren wie ein Sog mitten ins Geschehen hinein. Diese Bild im Bild Handlung und die Anzeichen auf ein scheinbar parallel ablaufendes Zeitgeschehen in den Werken des Künstlers Rittiner & Gomez irritieren den Betrachter und machen ihn gleichzeitig zum stillen Mitwisser. Die Bildsequenzen lehnen an die Sprache der ernsthaften Comicliteratur, der sogenannten sequentiellen Kunst an, welche es mit sorgfältig ausgewählten stilistischen Mitteln schafft, Spannung aufzubauen und den Betrachter unmittelbar in den Prozess des Geschehens mit einzubeziehen.
Rittiner & Gomez setzten in ihren Arbeiten ihre Beobachtungsgabe und ihr Gespür für Zwischentöne gekonnt ein. Ihre Kunst lebt von und mit den Geschehnissen und den Menschen im Alltag, ohne je alltäglich zu sein.